Waidmannsheil. Heute stellen Euch der Jagdfux und Dreispross als eine der Ersten diese beiden Multispektral-…
Hallo Jagd- und Naturfreunde,
Jäger in Deutschland und anderen europäischen Städten gedenken am 3. November jeden Jahres ihres Schutzheiligen Sankt Hubertus. Der heilige Hubertus war als Jüngling ein mehr als passionierter Jäger, der keine Grenzen kannte. Bis er einem Hirsch mit einem leuchtendem Kreuz zwischen den Geweihstangen gegenüber stand. Danach wurde er fromm und tat nicht nur den Menschen Gutes. So sagt es die Überlieferung.
Auch ich denke heute an die von mir erlegten Tiere. Auch in der Erwartung meines vierten Jagdjahres halte ich nach dem Schuß an der Kreatur inne und entschuldige mich für die Erlegung, in der Hoffnung mich mit ihr zu versöhnen.
Ich denke auch an die Fehler, die ich auf der Jagd gemacht habe. Fehler, aus denen ich hoffentlich lerne und die mir immer wieder meine Verantwortung als Waidmann bewusst machen.
Heute morgen dachte ich jedoch auch an ein Reh. Es wurde gestern abend durch den erfolgreichsten Jäger Deutschlands zur Strecke gebracht, dem Autofahrer. Die ältere Damen hatte sich dabei nichts vorzuwerfen. Sie fuhr auf einer von Knicks eingerahmten Landstraße, die eben auch in diesem Moment durch ein Reh mit ihren Kitzen gequert wurde. Durch ihr richtiges Handeln hat sie den Schaden in Grenzen gehalten. Bei meinem Eintreffen hatte sie die Unfallstelle bereits abgesichert und wie von der Polizei angekündigt auf den Jäger gewartet. „Von links kam ein Reh, danach noch andere. Ich habe es breit getroffen. Dann ist es nach rechts gelaufen.“, sagte die Autofahrerin.
Der Schaden an der vorderen linken Seite war beträchtlich. Die Einschlagshöhe, die Haarreste und der Schadensumfang verrieten mir: Das Tier war ein Reh, welches seitlich getroffen und tödlich verletzt sein muss. Kurios war nur ein am Kühlergrill angebrachtes Stofftier, was mich kurz zusammenzucken ließ.
So stellte ich die Bescheinigung für die Versicherung aus und lobte sie für ihr besonnenes Handeln. Danach suchte ich eine halbe Stunde in der beschriebenen Fluchtrichtung, ohne jedoch das Tier zu finden. Aufgrund der Dunkelheit, der Grenze zum Nachbarrevier und in Ermangelung eines Hundes brach ich nach der Information des Reviernachbarn durch meinen „Jagdherren“ meine Suche ab. Schlecht bin ich eingeschlafen. Noch vorm Einschlafen fiel mir die passende Alternative ein. So fuhr ich heute morgen, vor meiner Arbeit an die Unfallstelle.
Und die Alternative passte…das Reh war durch die Wucht des Aufpralls an die vordere linke Autoseite zehn Meter weiter in den linken Straßengraben abgeprallt. Das was die Autofahrerin gesehen hatte waren vermutlich die Kitze, die dann nach rechts geflüchtet sind. Jeder kann ihren Irrtum verstehen, der selbst in solch einer Stresssituation war. Die Wahrnehmung sind dann oft fehlerhaft. So ärgerte ich mich, hätte ich doch den Fakten mehr Glauben geschenkt. Einziger Trost, die starke Ricke hat nicht gelitten. Sie muss ohne Qualen sofort verendet sein. Nur die Kitze bleiben ohne Führung zurück. Viel Glück.
Waidmannsheil und Gruß an alle Jäger und Freunde der Natur. Euer Dreispross
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