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Die Zeitschriftenlandschaft hat für alle Interessenvertretungen Angebote parat, so auch für die Jäger. Ich lese gern und viel, um so schwieriger fällt mir die Auswahl einer regelmäßigen Jagdzeitschrift. U.a. die Verlage Paul-Parey und Jahr Top Spezial verlegen diverse Zeitschriften zum Thema Jagd. So bieten die Ausgaben von u.a. WILD UND HUND, DJZ, JÄGER, PIRSCH und UNSERE JAGD Bild und Text, um den geneigten Leser über Neuigkeiten und Bewährtes zu informieren. Dabei liegt es in der Natur der Sache, das sich die Sachthemen im Verlauf der Jahre doppeln. Ein Thema wird jedoch neu aufgelegt. Dabei wird die Frage gestellt, wie kann das Image der Jagd in der Öffentlichkeit verbessert werden.

Anders als im übrigen Europa wird die jagende Zunft in Deutschland kritisch betrachtet. Die Gründe mögen vielfältig sein. Der gesellschaftliche Wandel ist wohl einer.IMAG4848

In der aktuellen Ausgabe des JÄGER (November 13, Nr.11) verfasst der Autor und Chefredakteur Dr. Lucas von Bothmer, neben einem treffenden und bemerkenswerten Vorwort, ab der Seite 66 einen Artikel mit der Überschrift GRÜNER WIRD´S NICHT. Darin beschreibt er die Beziehung der Jäger und der Partei Bündnis 90, Die Grünen. Die Gemeinsamkeiten und unterschiedlichen Auffassungen und Reizthemen werden dargestellt. Dabei hat von Bothmer die Fähigkeit sich als Jäger selbst zu reflektieren. Eine Eigenschaft, die nicht nur vielen Jagenden fehlt. Er zeigt mit Hilfe von Beispielen ein Modell, wie das Image der Jagd durch Aufklärung, Darstellung von Jagdgründen und sachlichen, freundlichen Argumenten dem Wandel der Gesellschaft angepasst werden kann.

Ein Zitat im Artikel aus dem Buch DAS GRÜNE GEWISSEN von Andreas Möller beschreibt das Dilemma

Die Natur ist ungeheuer komplex, sie lässt sich nicht mit starren Regeln erfassen…gelangt man zum Kern des Problems grüner Jagdpolitik: die Naturentfremdung ihrer Wähler. Die Partei beruft ihre solvente Klientel vor allem aus Großstädten. Und immer mehr Stadtmenschen begreifen unsere heimische Landschaft als Oase von Technik, Lärm und Stress. Diese Bürger leben weit weg von den Produktionsprozessen der Land- und Forstwirtschaft- und somit auch von Ernteausfällen, Dürreperioden und körperlicher Entbehrung. Für viele Städter ist Natur heute eine heile Kindheitserinnerung, ein Baumhaus der Sehnsüchte – das für sie unter Denkmalschutz gehört!

Die Grünen befürworten Jagd, solvente Städter lieben Natur, ohne oft die Kehrseite der Medaille zu kennen; wir Jäger sind selbsternannte Landschaftsgestalter, Schützer/ Regulatoren der Natur und Wildbauern. Wir werden von der Politik, Jagdgenossen und Behörden gefordert, aber vom Bürger oft nicht verstanden. Vielleicht auch weil wir nicht die klare, sachliche und verständliche Sprache des Jägers Lucas von Bothmer sprechen?!

 

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