reispross besucht wieder den Jagdfux in der Rhön. Neue Technik ansehen und natürlich auf Sauen…
Der Fund des Artikels im Wochenkurier vom 11.01.13 war eher zufällig. Der Artikel informiert über einen Fund eines toten belgischen Schäferhundes auf dem Gelände einer Tierpension am Stadtrand von Hoyerswerda (Landkreis Bautzen) am Tag zuvor. Laut einer Tierärztin hätte ein Wolf den Hund getötet. Der Wolf sei zuerst auf einen Stromkasten gesprungen, um dann die zweimeterhohe Umzäunung zu überwinden. Interessant zu lesen und im Ergebnis sicher für die Hundehalterin ein beängstigendes, wenn nicht sogar traumatisches Ereignis.
Die Angst vorm Wolf war bei den Menschen ja immer vorhanden, dank „Rotkäppchen“ und anderer Zeitdokumente. Und so weckt so ein Tatsachenbericht verständlicher Weise diese Angst bei anderen Rüdemänner, Nutztierhaltern und Eltern, weil er doch die „Ammenmärchen“ bestätigt. Und obwohl dieses Drama nicht die Regel ist und täglich mehr Tiere (auch unsere geliebten Hunde) bei Autounfällen sterben, beeinflusst es das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Region nachhaltig.
Es hilft auch nichts, dass man durch andere Zahlen ein anderes Problem verharmlost, aber der Wolf bleibt ein Thema, dass die Gesellschaft spaltet. Nur wenn das persönliche Schicksal betroffen ist, wird das Thema nicht mehr nur allein sachlich und nüchtern betrachtet. Zu einer anderen Reaktion gehört dann viel Kraft, die den Betroffenen meist fehlt.
Was ich mich dabei frage, hat ein Hund solcher Größe nichts dagegen zu setzen? Oder ist der natürliche Tötungsinstinkt des Wolfes stärker. Übrigens gab es schon ein ähnliches Ereignis (berichtet durch DJZ im Jahr 2013), ein Hofhund (Schäferhund) aus Brandenburg wurde als Kadaver in der Nähe des Hofes gefunden. Er wies Wolfsspuren auf bzw. war fast komplett aufgefressen.
Was unternimmt die Gesellschaft mit Wölfen, die dem urbanen Raum zu nah kommen und entsprechend ihres Verhaltensmusters als Raubtier auch die einfach zu jagenden Haustiere auf ihrer Nahrungsagenda schreiben?
Bemerkenswert finde ich die Tatsache, dass Gesa Kluth vom wildbiologischen Büro LUPUS als Einzige in dieser Situation zu erreichen war. Auch ihr sofortiges Erscheinen und Hilfe für die Hundehalterin fiel mir positiv auf. Auch wenn diese Aufgabe für sie als Wolfsmanagerin“ sicher unangenehmer war, als viele andere Tätigkeiten rund um den Wolf.
Sie hat aber dem „Opfer“ geholfen, was in unserer Gesellschaft eher ungewöhnlich ist. Alles Gedanken, die das Thema nicht einfacher machen. Wichtig wird es sein, dass ALLE mitarbeiten, um zukünftig bei ähnlichen Problemen unvermittelt und „nicht irritiert“ wie die beiden Streifenpolizisten handeln können.
Euer Dreispross
Hier geht es zum Artikel
http://www.wochenkurier.info/no_cache/suedbrandenburg/staedte-gemeinden/seenland/hoyerswerda/nachrichtendetails/obj/2014/01/11/wolf-toetet-hund-in-hoyerswerda/
Die Bilder zeigen einen toten Wolfsrüden, der durch seinen größten Feind, dem Autofahrer, erlegt wurde.
Eine Ergänzung am 13.Januar: Laut DNA-Analyse der von Gesa Kluth gesammelten Proben kommt kein Wolf für die Tötung in Frage.
http://m.mdr.de/sachsen/toter-hund-hoyerswerda-gutachten100_zc-f1f179a7_zs-9f2fcd56.html#mobilredirect
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