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Mondpirsch auf Sauen

Zusammen mit dem  Jagdbüro G.Kahle (www.jagdreise.de)  ging es für ein Wochenende ins deutsch-polnische Grenzgebiet in die Oberförsterei Bierzwnik. Dabei wurde ich von Eike Mross (Redakteur UnsereJagd, Fotograf) sowie von zwei weiteren Mitjägern begleitet.

Und es sollten  Jagdtage mit einer erstklassigen Unterkunft, Essen mit regionalen Köstlichkeiten und mit spannenden Jagderlebnissen werden.

Foto: EM
Foto: EM

Die Oberförsterei Bierzwnik liegt in Westpolen, gerade einmal zwei Autostunden von Berlin entfernt. Das Jagdrevier grenzt unmittelbar an den Nationalpark Drawa (poln. Drawieński Park Narodowy). Die von der Eiszeit geformte Landschaft ist geprägt von ausgedehnten Wiesen, Ackerflächen und vor allem Wald, in denen sich zahlreiche Seen befinden.

Die kleinen Dörfer in der Umgebung vermitteln eine Ostromantik und tatsächlich scheint hier manchmal die Zeit stillgestanden zu haben.

Jetzt in den Wintermonaten sind die Tage kurz und in den Mondnächten bietet sich die Pirsch an. Also genau meiner Passion entsprechend, ging es auf Mondpirsch auf Schwarzwild.

Das Revier bot mit angelegten Bejagungsschneisen, die unseren Wühläckern ähnelten, hervorragende Möglichkeiten.  An den Schneisen befanden sich geschlossene Ansitzkanzeln. Vor den Kanzeln war auf einer Länge von circa 200 Metern der sandige Waldboden mit einer Egge aufgelockert und Maiskörner locker eingedrillt.

Bejagungsschneise
Bejagungsschneise

In den Folgetagen wurden Eike und ich vom polnischen Jagdförster Christof zu diesen offensichtlichen Wildmagneten geführt.  Die beiden Mitjäger wurden von einem breitschultrigen Jagdförster Martin geführt. Allein wir hatten bei zwei nächtlichen Pirschgängen acht Mal Kontakt mit Sauen.

Der erhoffte Schnee blieb allerdings aus und so galt es die Rotte so nah wie möglich anzugehen, um sie sauber im Absehen sehen zu können. Eine Herausforderung, die aber sicher viele Jagende gerade suchen. Um die jeweiligen Schneisen schnell und gründlich ansehen zu können, benutzen einer der Jäger eine Wärmebildkamera. Der Zweite führte die Jagdwaffe und den Zielstock. Wenn wir die Rotten sahen, hieß es sich leise anzunähern und die richtige Auswahl zu treffen. Wohl eine der spannendsten Jagdformen, die ich kenne.

Dreispross Foto:EM
Dreispross
Foto:EM

Und die Pirschgänge boten so viel. Dabei kam Rot-, Schwarz-, Reh- und Raubwild in Anblick. So stand ein Geweihter zunächst mit einem Rotrock auf der Schneise und in der Folgenacht mit einem kurzläufigen, massigen Keiler.

Ein laut knackender Ast unter meinem rechten Stiefel ließ mich innerlich fluchen und später eine laut abblasende und knurrende Leitbache beschleunigte meine Atmung und meinen Puls. Eben bis er sich einstellte, der Jagderfolg. Er ist sicherlich nicht  alles für einen  Erlebnisjäger, aber eben ein krönender Abschluss einer erlebnisreichen  Jagd. So machten alle Jäger Beute. Eike konnte beim ersten Pirschgang einen Frischlingskeiler erlegen und ich in der Folgenacht einen dreijährigen Keiler, der aufgebrochen 57 kg wog. Die zweite Pirschgruppe mit Pirschführer Martin konnte in zwei Nächten drei Sauen erlegen.

Mit fünf Stück Schwarzwild waren die zwei Jagdtage mehr als erfolgreich
Mit fünf Stück Schwarzwild waren die zwei Jagdtage mehr als erfolgreich

Bei allem ließ sich übrigens unser Jagdführer Christof aus der Ruhe bringen. Mit einem kräftigen Darz Bór überreichte er den Erlegerbruch. In Polen wird die Jagdtradition offensichtlich auch noch gelebt.




Die Zeit ging viel zu schnell zu Ende und bei der Abreise war mir schon klar, dass es ein Wiedersehen geben wird.

Die Sommernächte sind kurz und die Tage lang. Dann Pirschen über Kimme und Korn, ganz dicht an die silbrig glänzende Sommerschwarte heran…

Gruß und Waidmannsheil

Euer Dreispross


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