reispross besucht wieder den Jagdfux in der Rhön. Neue Technik ansehen und natürlich auf Sauen…
Hallo Blogleser,
Produkthersteller sind erwartungsgemäß von ihrem Produkten überzeugt und so schreibt die österreichische Firma Swarovski,
„Höchstleistung Formvollendet.
Das Z8i ist ein Meilenstein von SWAROVSKI OPTIK. Mit seinem 8fach-Zoom und der überragenden Optik ist dieses Zielfernrohr für alle Jagdarten bestens gerüstet. Das schlanke 30-mm-Mittelrohr harmoniert außerdem perfekt mit jeder Jagdwaffe. Zusätzlich erlangen Sie mit dem flexiblen Ballistikturm und FLEXCHANGE, dem ersten umschaltbaren Absehen, höchste Vielseitigkeit in allen jagdlichen Situationen.
Das beleuchtete Z8i 2,3-18×56 P L zeichnet sich aufgrund seiner hohen Lichttransmission besonders für den Ansitz in der Dämmerung aus. Die bis zu 18fache Vergrößerung liefert die nötigen Details für präzise Distanzschüsse.
Nur ein lichtstarkes Zielfernrohr wie das Z8i 2,3-18×56 P liefert auch bei widrigen Lichtverhältnissen und in der Dämmerung die entscheidenden Details. Deshalb verfügt dieses Zielfernrohr über eine hervorragende Optik, die auch in solchen Situationen gestochen scharfe Bilder liefert. Die hohe Vergrößerung und Detailgenauigkeit sorgen auch auf weite Distanzen für beeindruckende Präzision.„.
Wie es sich allerdings in der Jagdpraxis schlug, möchte ich Euch kurz in den folgenden Zeilen schreiben. Verwendet habe ich das Topmodell das Z8 i 2.3-18 x 56 mit dem Absehen 4A-1.
Das Zielfernrohr des Premiumherstellers wurde mittels einer Merkel-Klemmmontage auf einem Bergstutzen Merkel B4 (Kaliber 30.06 & .222 Rem.) montiert.
Die Wahl der 56iger Optik war Absicht, da ich als „Mondshinehunter“ ein Glas mit maximaler Dämmerungsleistung benötige. Auf dem Papier ist hier die Zahl 31,8 angegeben und später auf dem Mondansitz zeigte sich dann auch die Zahl 31,8 in einer Lichtstärke, wie ich es bei den Vorgängern noch nicht gesehen habe.
Es ist das längste und schwerste Modell der Z8i-Reihe und für solch einen eleganten, leichte Büchse eine Herausforderung. Die ersten Bilder vom Büchsenmacher ließen die Zweifel verschwinden. Auch die Montage brachte das Glas in einer geringen Höhe an, was dem Gesamteindruck und dem „geraden“ Blick durch das Zielfernrohr entgegen kommt. Dass der Platz eindeutig ausgeschöpft war, zeigte sich nachdem ich die zusätzlich bestellten SLP-Zielfernrohrschutzdeckel anbrachte.
Bei meinem ersten Ansitz mit der Waffenkombi hatte ich einen Jungfuchs vor. Auf größter Vergrößerung sah ich den Rotrock satt, klar und schönster roter Balgfärbung. Das feine Absehen stand auf dessen Blatt und der Finger ging zum Abzug. Stopp, der war doch weiter weg. Eine Messung ergab dann 374 Meter… . Ein kurzes Schmunzeln muss über mein Gesicht gegangen sein, denn ich hätte tatsächlich fast geschossen.
Da der Jungfuchs nicht dichter kam und weiter an der Stelle mäuselte, verließ ich kurzer Hand die Kanzel und ging den Jungfuchs an. Die letzten Meter auf allen Vieren schoss ich dann auf kurzer Distanz den Roten mit der kleineren Kugel.
Bei weiteren Ansitzen führte ich die Waffe mit dem Z8i auch erfolgreich auf Damkahlwild. Dort und auch bei der Erntejagd schaltete ich immer den dimmbaren und hellen Leuchtpunkt ein. Dieser ist in zwei Stellungen für Tag und Nacht voreingestellt, kann jedoch über Drucktaster auf dem Zielfernrohr in der Helligkeit gedimmt oder erhöht werden. Mein Leuchtpunkt war dabei nicht scharf begrenzt. Wenn das rote Licht durch ein Bündel von Glasfasern geschickt wird, muss einer dieser kleinen Fasern aus dem Lot geraten sein. Auf Nachfrage reagierten die österreichischen Optikhersteller mit dem Firmensitz mit Bergpanoramablick wie immer mehr als höflich und baten um sofortige Korrektur und Überprüfung. Ich lehnte dies bis zum Ende der Testphase ab, denn für mich war es nur ein optischer und kein funktionaler Mangel.
Übrigens hielt die Batterie trotz zahlreicher Anwendung. Das liegt dann wohl auch an der Abschaltautomatik (Swarolight). Hier reguliert ein Neigungssensor den Schalter, wenn die Waffe in der Kanzelecke abgestellt bzw. bei der Bewegungsjagd nach unten gehalten wird (70 Grad). Auch bei einem seitlichen Abkippen über 30 Grad schaltet das Absehen aus, so z.B. beim Ablegen auf der Kanzelbrüstung. Nach der Aufnahme und dem schnellen Inanschlaggehen sieht man gerade noch wie der Leuchtpunkt einschaltet wurde.
Wohl eine der größeren Herausforderungen für mich und die Jagdausrüstung war meine erste Elchjagd in Schweden. Hier war das Z8i ebenfalls ein zuverlässiger Begleiter und half bei meinem Jagderfolg. Eine spannende Geschichte war es, die es an andere Stelle zu erzählen gilt. Nur soviel…es ging schnell und intuitiv musste ich die Vergrößerungsring erfassen, drehen, in Anschlag gehen. Alles um schnellstmöglich viel Sehfeld für einen Schuss auf dichte Entfernung zu erhalten. Es hat geklappt…Waidmannsdank ;-).
Auf den Bilder sieht man den leicht montierbaren Ballistikturm. Meine Idee war, dass ich für den kleinen Lauf unterschiedliche Munition (NTX und GMX) für Raubwild/ Schalenwild verwende und über den BTF die unterschiedlichen Treffpunktlagen in der Höhe und Seite ausgleiche. Tatsächlich ergab sich dafür allerdings keine Möglichkeit.
Bei einem Preis ab 2700 Euro darf eine solche Optik keine Wünsche offen lassen. Und aus meiner Sicht hat eine Jägerin, ein Jäger mit dem Z8i 2.3-18×56 eine optimale und universelle Zieloptik in der Hand. Für den Tagjäger gebe es schlankere, leichtere Modellen in der Z8i-Familie. Es muss tadellos und dauerhaft funktionieren; aus meiner Sicht sogar ein Jägerleben lang. Die 18fache Vergrößerung hilft optimal beim Ansprechen und ersetzt noch nicht einmal schlecht ein Spektiv, gerade für die baldige Bockjagd.
Noch etwas, was aus meiner Sicht notwendig ist! Die Besinnung auf das, was der Jäger braucht. Ein solides Glas, das lange hält und erschwinglich bleibt!
In diesem Sinne. Gruß und Waidmannsheil. Euer Dreispross
Technische Daten (laut Herstellerangaben):
Vergrößerung | 2.3-18 |
wirksamer Objektiv-ø (mm) | 18,4-56 |
Austrittspupillen-ø (mm) | 8,1-3,1 |
Austrittspupillenabstand (mm) (Augenabstand) | 95 |
Sehfeld (m/100 m) | 18,6-2,3 |
Sehfeld (Grad) | 10,6-1,3 |
augenseitiges Sehfeld (Grad) | 24 |
Dioptrienausgleich (dpt) | -3 bis +2 |
Lichttransmission (%) | 93 |
Dämmerungszahl nach ISO 14132-1 | 6,5-31,8 |
Treffpunktkorr. / Klick (mm/100 m) | 10 |
max. Stellweg nach Höhe/Seite (m/100 m) | 1,8 / 1,0 |
manueller Parallaxenausgleich (m) | 50-∞ |
Filtergewinde objektivseitig | M 58×0,75 |
Länge (mm) | 364 |
Gewicht (g) | 725 |
Mittelrohrdurchmesser (mm) | 30 |
Funktionstemperatur | -20 °C / +55 °C |
Lagertemperatur | -30 °C / +70 °C |
Dichtheit | 4 m Wassertiefe (edelgasgefüllt) |
Beleuchtungseinheit | |
Helligkeitsstufen | Nacht: 0 – 32 / Tag: 33 – 64 |
Betriebsdauer (h) | Nachtbereich bei mittlerer Helligkeit: 1.400; Tagbereich bei mittlerer Helligkeit: 180 |
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