reispross besucht wieder den Jagdfux in der Rhön. Neue Technik ansehen und natürlich auf Sauen…
Heute war wieder einer dieser Jagdtage, die ich man nicht vergisst…
Mit einer Handvoll Freunden, die das gemeinsame Erleben der Jagd lieben, buschierten wir durch das Revier. Geplant waren drei Treiben durch reizvolle, teils anspruchsvolle, Revierteile mit einem abschließenden Entenstrich.
Das erste Treiben ging spannend los. Ein Keiler, der sich in Dorfnähe, am Rand von Brombeerbüschen sonnte und entzog sich beim Eintreffen der Jagdcorona in das Dornendickicht zurück. Dabei hatte er nicht mit der hochpassionierten DD-Hündin des Pächters gerechnet.
Die weitere, wilde Hatz führte durch das Treiben, ohne dass jedoch ein sicherer Schuss abgegeben werden konnte. Der Jagdhund war einfach zu dicht dran. Kurz darauf missglückte Meister Lampes der Versuch es dem Keiler gleich zu tun. Er rollierte in einer Schrotgarbe und findet nun den Weg auf den Gabentisch.
Einen seltenen Anblick bot ein flinkes Hermelin, das wir auf dem Weg zum zweiten Treiben sehen konnten. Im Selbigen fehlte ich kapital einen strammen Fuchsrüden. Zu schön wäre es gewesen, habe ich doch den Vorsatz einen Winterbalg für mich gerben zu lassen.
Entmutigt ob der kleinen bisherigen Strecke? …nein. Die Freude an der gemeinsamen Jagd, das Zusammensein und der Vorsatz einer sicheren Jagd sind die Maxime der kleinen Truppe. Und dieser Ansatz wurde dann doch im dritten Treiben belohnt.
Eine Anpflanzung, die in den letzten Jahren nicht nur zu einem Rückzugsraum für das Niederwild, sondern auch für das Reh- und Schwarzwild geworden ist. Der Pächter und ich erahnten Wildschweine in diesem Treiben, so wechselte ich die Flinte gegen meine Büchse und bekam einen passenden Platz mit viel Raum. Wie sich herausstellte war dies eine gute Idee.
Schon beim behutsamen Abstellen konnte ich die beborsteten Teller vom einem Stück Schwarzwild direkt am Rand der Anpflanzung sehen. Die übrigen (Flinten-)Schützen tauschten die Schrot- gegen Flintenlaufgeschosse und das erfolgreichste Treiben des Tages konnte beginnen.
Es brodelte in der kleinen Anpflanzung, als lediglich drei Treiber und zwei Hunde den Busch durchstreiften. Insgesamt kamen fünf Sauen zur Strecke, wobei ich selbst zwei erlegen konnte. Ein Fasanhahn, entflog mit seinem unbeholfen wirkenden Flatterflug dem Szenario. Ein schöner Anblick, der immer seltener wird.
Und nach dem gemeinsamen Versorgen der erlegten Stücke ging es zum Adventskaffee bei einem der Jagdfreunden. Zünftig ließen wir das letzte Treiben bei einer heißen Tasse Kaffee, Zuckerkuchen, Apfelsahnetorte und hervorragend schmeckenden „wilden“ Wienerwürstchen (Dam- und Wildschweinbret) Revue passieren.
Gesättigt und gewärmt ging es dann zum Abschluss des Jagdtages, einem abendlichen Entenstrich. Für die Nichtjäger darf ich diese Jagdform erklären.
Enten haben ein Tages- und ein Nacht- bzw. Ruhegewässer. Gelegentlich fliegen sie zur Futteraufnahme, ähnlich wie Gänse auf Felder. Beim abendlichen Entenstrich stehen Jäger gedeckt in der Nähe von Nacht- bzw. Ruhegewässer (meist kleiner Teiche) und warten auf den Einflug der Enten von ihren Tagesgewässern.
Nils Kradel von der www.lockschmiede.de kam mit Stockenenten – Fud´s (faltbare Attrappen) und einem von ihm gefertigten Entenlocker namens Double Duck dazu. Bei nun passenden Entenjagdwetter, mit viel Wind und leichtem Regen, kamen fünfzehn Enten zur Strecke. Die Wildenten, ein wahrlich hochwertiges und köstliches Lebensmittel, wurden unter den Jägern aufgeteilt. Die Vorfreude an den köstlichen Wildentenbrüsten war ihnen dabei anzusehen.
Den Zweiflern an der Jagd sei gesagt, dass es bei einem solchen Jagdtag neben dem gemeinsamen Erleben der Natur, natürlich auch um Strecke, Beute, machen geht. Weil es ein Genuss und Privileg ist, ein natürliche Ressource für sich selbst nutzen zu können. Das Wissen um die Herkunft und das vorherige Leben der Kreatur lässt das erhaltene Lebensmittel noch viel besser schmecken. Versuchen Sie es selbst, falls nicht schon geschehen, und fragen Sie ihren örtlichen Jäger, nicht nur an Weihnachten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen/ Euch ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und bitte…bleiben Sie mir treu.
Waidmannsheil Dreispross
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