reispross besucht wieder den Jagdfux in der Rhön. Neue Technik ansehen und natürlich auf Sauen…
Zielstöcke für die Jagd
Waidmannsheil Jägeralltag-Leser,
der jagdliche Einsatz von einem Zielstock ist vielseitig. Ob bei der Pirschjagd auf Fuchs und Schwarzwild, Drück-, Blatt- oder Erntejagd oft ist dieses Hilfsmittel Garant für einen sicheren Schuß und sollte so zur Grundausstattung eines jeden Waidmanns gehören.
Die Auswahl ist groß und so ist für jeden Geschmack und jede Anwendung etwas dabei. Ich möchte Euch vier verschiedene Zielstöcke zeigen, die ich getestet habe.
Dreibein von askari.de
Dreibeiniger Zielstock aus Leichtmetall. Mit den von 90 – 180 cm stufenlos verstellbaren Beinen kann der Zielstock bis zu einer Gesamthöhe von 160 cm ausgefahren werden. Die Teller an den Bein-Enden verhindern sicher das Eindringen in weiche Böden. Moosgummigriffe bieten sicheren Halt. Farbe: oliv.
- Vorteile: Preiswert, leicht
- Nachteile: Verarbeitung, bei Aufbau starke Geräuschentwicklung; lästiges, lautes und zeitraubendes Einstellen der richtigen Schusshöhe
Hatte mir das Dreibein als Jungjäger für 24,95 € bei Askari-Jagd bestellt. Ich war leider nicht damit zufrieden und habe es verschenkt.
DIY-Dreibein aus dem Baumarkt
Ein selbstgebautes Dreibein. Drei grüne Pflanzstäbe circa 200 cm lang und 1-2 kräftige Gummidichtungen/ -ringe aus der Sanitärabteilung.
- Vorteile: preiswert, leicht, langlebig
- Nachteile: nicht in der Länge zusammenklappbar, beim Aufbau und Transport Klappergeräusche
Haselbuschastgabel
Der einfache Pirschstock aus einem Zweig des Haselbusches hat sich bewährt. Einfach einen geraden Haselbuschzweig mit einer Gabel selbst schneiden. Ich habe die Rinde geschält, nach der Trocknung mit Schaftöl eingerieben und das Ende angespitzt. Die Gabelenden wurden mit Moosgummi verkleidet, damit im Anschlag nichts quietscht. Er ist leicht und einfach einzusetzen.
- Vorteile: kostenlos, leicht, langlebig, ein Naturprodukt, leise
- Nachteile: nicht in der Länge zusammenklappbar
Dreibein von der Firma PRIMOS Trigger Deluxe 1.Generation
Das Primos-Dreibein hat einen genialen Aufbau, der eine einhändige, stufenlose Höhenverstellung ermöglicht.
Diesen Vorteil spielte das Dreibein gerade auf unebenen Untergrund aus. Durch seine stufenlose Verstellung passt es sich an und gewährleistet so einen sicheren Stand. Das lästige, laute und zeitraubende Einstellen der richtigen Schusshöhe. So war ich immer schnell schußbereit. Zusammengeklappt passt der Zielstock in jeden noch so kleinen Kofferraum.
Selbst bei der Pirsch ist der Zielstock schnell aufzustellen, da er einhändig bedienbar ist. Für die Höhenverstellung muss ein Abzug am ergonomisch geformten und drehbaren Handgriff betätigt werden. Die schwarz eloxierten Teleskopbeine fahren sich dann selbstständig in der gewünschten Höhe aus. Die Geräuschentwicklung ist dabei gering. Die V-Gabel ist gummigelagert und somit geräuscharm.
Die Gabel kann auch abmontiert und an das vorhandene Standardgewinde ein Spektiv oder eine Kamera angebracht werden.
Das separat montierbare Zurrband lässt eine Arretierung der Waffe auf der Gabel zu. Ich habe das Zurrband gleich beiseite gelegt, da man es sich nur verlieren kann.
Das Dreibein ist mit 2,2 kg relativ schwer. Der mögliche Schusshöhen-Bereich beträgt 103cm bis 168cm.
Ich habe mir dieses Dreibein von www.jagdwelt24.de für 109,90 Euro gekauft (Produktlink Zielstock Stativ Dreibein Tripod von Jagdwelt24).
Fast eine eierlegende Vollmilchsau, wenn nicht ein wiederholt auftretender Defekt zur Rückgabe von zwei gelieferten Primos-Dreibeinen führte. Zuerst lösten sich die Gummiabdeckungen der Teleskopbeine. Beim nächsten Dreibein ließ sich ein Teleskopbein nicht mehr einfahren. Die Rücknahmeabwicklung erfolgte übrigens von jagdwelt24.de anstandslos.
Vielleicht ein Problem, dass nur bei der ersten Generation dieses Zielstockes auftritt.
Die 2.Generation ist bereits seit Anfang 2014 auf dem Markt und kostet circa 160 – 180 Euro Primos Gen 2 Trigger Stick Short Tri Pod 18″-38″. Es gibt den Primos Zielstock auch als Mono- oder Bipod.
- Vorteile: einhändig bedienbar, leise, passt sich jedem Untergrund an, in der Länge zusammenklappbar
- Nachteile: teuer, relativ schwer, schlechte Verarbeitung
Fazit:
Meinen „Traumzielstock“ habe ich noch nicht gefunden. Die Dreibeine von Askari und Primos waren nicht langlebig genug, sodaß ich zur Zeit meine selbstgebauten Zielstöcke weiter benutze.
Für die Mondpirsch auf Schwarzwild die Haselbuschgabel und für den Rest den DIY-Schießstock aus grünen Pflanzstäben.
Gruß und Waidmannsheil wünscht Ihr/ Euer Dreispross
Hallo Dreispross,
vielen Dank für den Test. Den Askari-Zielstock habe ich mir auch zugelegt. Auch ich war sehr enttäuscht. Schlechte Verarbeitung, die Schrauben am Gelenk lösen sich regelmäßig. Zurzeit nutze ich einen alten Besenstill, der zum Anstreichen völlig reicht. Aber für weite Schüsse natürlich mehr als ungeeignet. Ich werde mir keinen 3Bein kaufen, sondern max. einen 2Bein. Ein 3Bein ist mir einfach zu „umständlich“ und es braucht „eine Menge“ Platz beim Aufbau. Für die Waldpirsch bzw. Pirsch auf kleinflächigen Wiesen unbrauchbar
Auf der DJZ-DVD vom Juni war doch eine Anleitung für einen selfmade-Vierbein. Das sah eigentlich auch ganz in Ordnung aus.
Waidmannsheil
Tom
Hallo, habe auch das Dreibein von Askari. Bin ebenso wie die Vorredner total unzufrieden (aus denselben Gründen)!
Überlege jetzt mir den Raptor zuzulegen…. Ist zwar groß und lang, aber durch die Zweipunktauflage für sichere und auch weitere Schüsse einsetzbar.
Was meint Ihr?
Gruß und Waidmannsheil
Pelle
Moin Pelle, der Raptor würde mich auch gefallen. Habe ich aber noch nicht getestet. Sag mal Bescheid, welchen Eindruck Du vom ihm hast. Falls Du ihn gekauft hast ;-). Gruß